alive on stage

NOISEPOINT III

MEMNOCH
TOUR DE FORCE
GORILLA MONSOON

Hafenstraße Meißen
22.März 2002

GORILLA MONSOONCORE TO THE GROUND...
sollte es werden...denn drei Bands, die sich mit dem Thema Core auf so unterschiedliche Weise beschäftigen, konnten für den Abend beschäftigt werden.

Der Date, der ursprünglich auf den folgenden Samstag (es war ein Freitag) angesetzt ward, musste im Vorfeld noch einmal umverlegt werden, da mir zu Ohren kam, dass HEAVEN SHALL BURN zum ursprünglichen Termin irgendwo in der Gegend zockte und alles, was an interessiertem Publikum zugegen sein könnte, abzog, um es platt zu walzen...ein Manko nur, dass bereits Flyer für diesen Tag existierten, die schleunigst vernichtet werden mussten.
Nun denn, glücklicherweise sorgte diese Aktion nicht zu sehr für Verwirrung und die HAFENSTRASSE füllte sich ganz ordentlich.

GORILLA SETLISTEin letzter Auftritt in Originalbesetzung sollte es werden, doch gab's zuvor mit den Dresdner DoomCore-Experten GORILLA MONSOON einige Problemchen, die immer wieder mit "Wir spielen" und "Wir spielen nicht" betitelt wurden. Grund war der Rausstieg des Bassisten, der bei anderen in der Band für einige Spannungen sorgte, was zur Folge hatte, dass Mr. King Kong den Basspart übernahm, aber gleichzeitig nicht der Gesangsdarbietung mächtig war...ich glaube, es war seine Premiere als Bassist auf der Bühne. Demzufolge reiste die Band nur zu dritt an, ohne Sänger, denn der bereits gefundene und verpflichtete Ersatz Cleaner zockte mit den GAY LOVERS gerade in der weiten Welt....alles ganz schön kompliziert.

Doch MONSOON ließen sich nicht lumpen, zerrten die kultigste Setlist hervor, die ich je gesehen hatte, und gaben sich einer JamSession hin, die bei etwas schlechtem Sound leider nicht zu viele in ihren Bann zog...aber dennoch ordentlich rockte. Als Basis für die Darbietungen stand ein großer Teil der TOUR DE FORCEursprünglichen Stücke zur Verfügung, die mit dem improvisiertem Gekeife des Grindhool ordentlich knallten. Die Titel auf der Setlist verhießen neben "däng däng diee" und "Schulzes Anfang" auch brisantere Kompositionen wie "leer/2'ter". Bei "gans neu" (Die neue Gans?) folgte ein am Tag zuvor geschriebenes Stück...beachtlich. Fazit des nach dreißig Minuten beendeten Sets könnte lauten: Zu kurz, aber spontan wie eine rockende Spargelstange.

Mit den Pulsnitzern TOUR DE FORCE wieder einer meiner Favoriten auf der Bühne. Die deutlich an AT THE DRIVE IN gelehnten Kompositionen und deren Umsetzung versprühten wieder den Charme von krankem und durchgeknalltem NewSchool-HardCore. Zwei Bässe umzingeln die um sich wütende Klampfe, die im Rücken selten nur durch straightes Geballer des Drumkits gestärkt wird. Abgefahrene und breaklastige Kost, umrahmt und gefördert mittels krassem Gesang, weder Gebrülle noch richtiges Gekreische. Mittlerweile kann die Band einige neue Stücke auf ihrer Setlist zelebrieren, dennoch wurde vermehrt auf Songs des Demos und der Split7inch wert gelegt. "Happiness" ist auch die einzige richtig geradlinige Komposition, die TOUR DE FORCE aufzuweisen hat, ein kurzer Schocker der fähig ist, dieser Party einen krönenden Abschluss zu geben.

TOUR DE FORCE

MEMNOCH hatten hier quasi Heimvorteil, da einige der Mitglieder aus der Stadt und dem Landkreis entstammen. Vielleicht ist daher auch das Interesse des Publikums etwas größer gewesen, vielleicht liegt es aber auch daran, dass MEMNOCH fett wie die Hölle sind. Eine derbe Soundwand, die qualitativ auf einem Niveau schwebt und dem technischen Metal-Freak zeigt, dass nicht nur immer Amerika große bzw. gute Namen liefert...komplexer Death, der hörbar seine Wurzeln im HardCore hat, kantig,abgedrehtund mächtig.MEMNOCH Schwerpunktmäßig lag man auf neuerem Material, da hier nach und nach die alten Kompositionen aus der Setlist gestrichen werden. Nach einer reichlichen Stunde folgten logischerweise die Forderungen des Publikums, welche aufgrund fehlendem Materials nicht erfüllt werden konnten..."Mir ham do schon alles gespielt!"...schade eigentlich.


NOISEPOINT III abwechslungsreich, interessant und somit zufriedenstellend. Gerade dies machte den Reiz aus, Bands verschiedenster Couleur auf eine Bühne zu stellen, denn wer hört nun wirklich noch die Nuancen heraus, wenn beispielsweise fünf Stunden OldSchool-DeathMetal auf einen hernieder prasseln...

Smegma

(Die Pics entstammen nicht der eigenen Kamera, da diese die Show nicht sehen durfte, sondern von verschiedenen Websites und verschiedenen Auftrittsorten.)