CORE
TO THE GROUND...
sollte es werden...denn drei Bands, die sich mit dem Thema Core
auf so unterschiedliche Weise beschäftigen, konnten für
den Abend beschäftigt werden.
Der
Date, der ursprünglich auf den folgenden Samstag (es war
ein Freitag) angesetzt ward, musste im Vorfeld noch einmal umverlegt
werden, da mir zu Ohren kam, dass HEAVEN SHALL BURN zum
ursprünglichen Termin irgendwo in der Gegend zockte und
alles, was an interessiertem Publikum zugegen sein könnte,
abzog, um es platt zu walzen...ein Manko nur, dass bereits Flyer
für diesen Tag existierten, die schleunigst vernichtet
werden mussten.
Nun denn, glücklicherweise sorgte diese Aktion nicht zu
sehr für Verwirrung und die HAFENSTRASSE füllte sich
ganz ordentlich.
Ein
letzter Auftritt in Originalbesetzung sollte es werden, doch
gab's zuvor mit den Dresdner DoomCore-Experten GORILLA MONSOON
einige Problemchen, die immer wieder mit "Wir spielen"
und "Wir spielen nicht" betitelt wurden. Grund war
der Rausstieg des Bassisten, der bei anderen in der Band für
einige Spannungen sorgte, was zur Folge hatte, dass Mr. King
Kong den Basspart übernahm, aber gleichzeitig nicht der
Gesangsdarbietung mächtig war...ich glaube, es war seine
Premiere als Bassist auf der Bühne. Demzufolge reiste die
Band nur zu dritt an, ohne Sänger, denn der bereits gefundene
und verpflichtete Ersatz Cleaner zockte mit den GAY
LOVERS gerade in der weiten Welt....alles ganz schön
kompliziert.
Doch
MONSOON ließen sich nicht lumpen, zerrten die kultigste
Setlist hervor, die ich je gesehen hatte, und gaben sich einer
JamSession hin, die bei etwas schlechtem Sound leider nicht
zu viele in ihren Bann zog...aber dennoch ordentlich rockte.
Als Basis für die Darbietungen stand ein großer Teil
der ursprünglichen
Stücke zur Verfügung, die mit dem improvisiertem Gekeife
des Grindhool ordentlich knallten. Die Titel auf der Setlist
verhießen neben "däng däng diee" und
"Schulzes Anfang" auch brisantere Kompositionen wie
"leer/2'ter". Bei "gans neu" (Die neue Gans?)
folgte ein am Tag zuvor geschriebenes Stück...beachtlich.
Fazit des nach dreißig Minuten beendeten Sets könnte
lauten: Zu kurz, aber spontan wie eine rockende Spargelstange.
Mit
den Pulsnitzern TOUR DE FORCE wieder einer meiner Favoriten
auf der Bühne. Die deutlich an AT THE DRIVE IN gelehnten
Kompositionen und deren Umsetzung versprühten wieder den
Charme von krankem und durchgeknalltem NewSchool-HardCore. Zwei
Bässe umzingeln die um sich wütende Klampfe, die im
Rücken selten nur durch straightes Geballer des Drumkits
gestärkt wird. Abgefahrene und breaklastige Kost, umrahmt
und gefördert mittels krassem Gesang, weder Gebrülle
noch richtiges Gekreische. Mittlerweile kann die Band einige
neue Stücke auf ihrer Setlist zelebrieren, dennoch wurde
vermehrt auf Songs des Demos und der Split7inch wert gelegt.
"Happiness" ist auch die einzige richtig geradlinige
Komposition, die TOUR DE FORCE aufzuweisen hat, ein kurzer
Schocker der fähig ist, dieser Party einen krönenden
Abschluss zu geben.
MEMNOCH
hatten hier quasi Heimvorteil, da einige der Mitglieder aus
der Stadt und dem Landkreis entstammen. Vielleicht ist daher
auch das Interesse des Publikums etwas größer gewesen,
vielleicht liegt es aber auch daran, dass MEMNOCH fett
wie die Hölle sind. Eine derbe Soundwand, die qualitativ
auf einem Niveau schwebt und dem technischen Metal-Freak zeigt,
dass nicht nur immer Amerika große bzw. gute Namen liefert...komplexer
Death, der hörbar seine Wurzeln im HardCore hat, kantig,abgedrehtund
mächtig.
Schwerpunktmäßig lag man auf neuerem Material, da
hier nach und nach die alten Kompositionen aus der Setlist gestrichen
werden. Nach einer reichlichen Stunde folgten logischerweise
die Forderungen des Publikums, welche aufgrund fehlendem Materials
nicht erfüllt werden konnten..."Mir ham do schon alles
gespielt!"...schade eigentlich.
NOISEPOINT
III abwechslungsreich, interessant und somit zufriedenstellend.
Gerade dies machte den Reiz aus, Bands verschiedenster Couleur
auf eine Bühne zu stellen, denn wer hört nun wirklich
noch die Nuancen heraus, wenn beispielsweise fünf Stunden
OldSchool-DeathMetal auf einen hernieder prasseln...