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GORILLA GODS IN SLOW MOTION -
GOD
FORSAKEN
GORILLA MONSOON
27.September - 05.Oktober 2002

Vorwort
Demotiviert
von der geplatzten VIRULENCE-Tour stand ich nun da, den nächsten
Trip im Nacken, der im Vorfeld auch nicht die besten Karten hatte. Seit
April wurde dieser Ausflug nun anberaumt, mit den Bands alles Erstrebenswerte
durchgekaut und somit eigentlich alles klargestellt...doch es kam, wie
es kommen musste...alles ward anders, als es jemals im Orakel erschien...
Bei
der Auswahl der Bands konnte es fast nix Stimmigeres im LineUp geben...die
lange für tot geglaubten GOD FORSAKEN aus dem meist zu dunklen Finnland
und die Doom-Chaoten aus dem verdreckten Dresden. Die einen wollten, was
die anderen auch unbedingt für nötig ersahen...der organisatorische
Part lag somit in den Händen der hier Ansässigen...Pläne
schmiedete man, wo überall gespielt werden sollte, welche Route durch's
restliche Europa veranschlagt wurde...doch die Herren MONSOON entschieden
sich recht spontan, doch mal erheblich in ihren eigenen Reihen zu sondieren...Egos
prallten aufeinander, Meinungen wie Panzerfäuste gehandhabt...alles
Fakten, die ein solches Vorhaben nicht unerheblich gefährdeten. Ich
glaube, es war Juli, als die entscheidende Meinung fiel: "Wir ziehen
das Ding durch!"
Nun
denn, die Reise konnte beginnen, der von Beginn an ungewollte Stress,
den diese Tour nun doch mit sich brachte, ebbte nicht ab, bis zum ersten
Tag, als GOD FORSAKEN in Greifswald einrückten...die Schlacht konnte
beginnen, die Bands waren vor Ort.
GOD FORSAKEN
GORILLA MONSOON
Mensa Greifswald
27.September 2002
Mann,
Mann, war das noch mal ein Tourbeginn, die MONSOONER hatten es u.a. nicht
auf die Reihe bekommen, sich ein Auto zu besorgen. Meine Karre musste
mal wieder herhalten...oh Gott, ich kannte doch meine Pappenheimer...und
ich kannte mein Auto...ein kurzes Lebewohl am frühen Nachmittag,
um dann mit dem Fjep in Richtung Greifswald hinterher zu düsen. Hocherfreut,
die Finnen vor Ort zu sehen, erledigte man erst mal die Formalitäten...Bier,
Nahrung...na ja gut, Soundcheck vielleicht auch noch.
Die Mensa ist ein Klub, der in der Mensa der Studentenstadt beherbergt
ist, nette und rührige Leute, cooler Laden, gute Anlage, fetter Sound...und
Platz für 200 Leute. Laut der Bookerin Krishna sollten auch ein paar
Leute kommen, doch zu viele wurden es nicht. Die Küstenregion ist
um einiges ärmer an metallischer und verwandter Bevölkerung.
Eine im nicht zu nahegelegenen Stralsund stattfindende Konzertveranstaltung
mit regionalen Bands zog alles Besuchervolk weg...bis auf knapp 30 oder
40...
Nun
denn, man trank sich ein, schwätzte übers Wetter und die Gurkenernte,
während sich die Dresdner Herren bequemten, ihren Set runterzureißen...die
Tour hatte demzufolge spätestens genau jetzt begonnen.
Mich erwartete nach den ganzen Strapazen, welche die Band sich selbst
zubereitet hatte, ein komplett verändertes LineUp mit einem etwas
veränderten Sound. Neu waren Ecki am Bass und HeavyMetal-Herman,
the Hunter, am Microphone...die Songs waren nahezu dieselben (natürlich
bis auf die neuen), dennoch sehr viel verändert, und, man möchte
sagen, wesentlich metallischer als bisher. Der Gig machte Spaß,
auch wenn sich nicht zu viele Leute für die Band interessierten.
Folglich
nun GOD FORSAKEN, die routiniert, dennoch sehr schüchtern in Erscheinung
traten...Stoned Doom, Doomed Rock oder einfach nur SlowMotion...relativ
dick und fett. Die Band, die einst im Vorprogramm von ANATHEMA durch Europa
schipperte, war nun nach acht Jahren zurück, ein nicht nur für
die Jungs denkwürdiger Augenblick, denn Genosse Fjeperker war auch
ganz hippelig, hatte er sich doch einst vor Jahren ein Briefduell mit
Hannu geleistet.
Das Material, dass vormals eher vom klassischen Doom angehaucht war, entwickelte
sich im Laufe der Zeit bzw. nach dem Neustart im Jahre 2000 dann deutlich
mehr in Richtung Stoner...KYUSS und Co. Folglich pflanzte man auch gekonnt
einen Koffer von den Wüstenrockern mit in den Set ein, der nur aus
neuerem Material bestand, vorzugsweise von den beiden Promo-Scheiben "tomorrow
is never" und "electric release", die zusammengefasst auf
einer auf 30 Stück limitierten CDR auf der Tour verkauft werden sollten...übrigens
das einzigste Merchandise-Material, was von den Finnen da war...
Runde Sache dieser Gig, würdiger Tourbeginn und den Umständen
entsprechend das beste rausgeholt.
Doch
der Abend war noch nicht zu Ende. Denn das Ende folgte nach heftigem Anfreundungsgelage
in einer eher sinnlosen Studentendisse mit Blackout, Figurenschlafen und
Kopfweh...
Juha, seines Zeichens Schlagzeuger der Finnen, tat sich gütlich im
Umschlingen eines Porzellanbehälters...
Hellrocker.
GOD
FORSAKEN
GORILLA MONSOON
Alge Oschersleben
28.September 2002
Nach
dem Aufwachen und Erstaunen darüber, wo man überall aufwachen
konnte, ging's ab unter die Dusche...unter eine Großraumdusche...alle
Mann...was unserem Dresdner Affenzirkus sichtlich imponierte...Einzelheiten
des Vergleiches lasse ich hier mal außen vor...
Szenenwechsel:
Ankunft in Oschersleben, in der ALGE, einem alternativen Punkerschuppen,
dennoch recht gemütlich und betrieben von sehr netten Leuten. Aber
was erblickte die Crew? Plakate, nicht einmal die von uns entworfenen,
die den Gig hier priesen. Sahen am Ende nicht mal schlecht aus
jedoch
ein Detail erschreckte uns allesamt
das Datum, welches den vergangen
Dienstag, den 24.September als Veranstaltungstag ausschrieb
himmelherrgottverdammtnochmal
Den Tag vorher hatte ich noch mit dem Booker, der in Magdeburg sitzt und
für die Geschichte zuständig war, telefoniert und ihn befragt,
ob alles klar geht
und er bejahte dies wohlwollend, ohne irgendeine
weitere Bemerkung zu tätigen. Vom Klub erfuhr ich aber, dass an diesem
Dienstag alles vorbereitet wurde, um dieses Konzert durchzuführen
bis
man feststellte, dass niemand kam, der auf die Bühne wollte. Ein
Anruf bei eben jenem Verantwortlich zu etwas späterer Stunde ergab
die Reaktion: "Ja, die kommen erst Samstag." Natürlich
war darüber niemand sehr erfreut
auch wir nicht, als wir die
Story hörten. Eilends noch Mundpropaganda und Handzettel walten lassend,
hoffte man auf Zuschauer.
Der
Klub füllte sich aber nicht, dennoch kamen um die zwanzig Leute,
die das Haus rockten, obwohl sie immer wieder nach GrindCore grunzten
dennoch
zockten beide Bands einen Hammer-Set runter, der selbst Hahnekämme
nicht ruhen ließ.
Fazit
des Abends: Geiler Gig, aber für einen Samstag echt zu wenig, viel
zu wenig, was die Stimmung der Finnen doch schon drückte. Danke aber
für alles an die ALGE und ans Personal.
Der
Schlachtplan am nächsten Morgen sah einen Besuch beim "Booker"
in Magdeburg vor, der aber aufgrund seiner Nichtanwesenheit eher nutzlos
war. Im Nachhinein unterstellte man uns aufgrund eines stürmischen
Auftretens, was die Nachbarn abfassten, dass wir dem Herrn die Plane abräumen
wollten...sorry, aber das ist nicht unser Ding.
Smegma
On
the road to nowhere.
GOD
FORSAKEN
GORILLA MONSOON
Frontline Gent
29.September 2002
Nachdem
wir nahezu drei Stunden vertrödelt hatten, weil der "Veranstalter"
es nicht gebacken bekommen hatte, das richtige Datum an den Klub in Oschersleben
durchzustellen, ging es endlich los in Richtung Belgien. Dem Smeggie und
dem Fjeppie noch ein paar Küsschen auf den Nach-Hause-Weg mitgegeben
und ab dafür.
Hier
hätte die Tour beinahe ein jähes Ende gefunden. Wir verpassten,
wie so oft, die verdammte Highway-Auffahrt, ergo: Umkehren! Die Landstraße
war nicht unbedingt für solche Schiffe, wie wir eins fuhren (Na danke
für das Lob, werd's meinem "Schiff" mal ausrichten... -
Smegma), ausgelegt, also ziemlich schmal. Der Hunter also zur Wendung
angesetzt, ich auf dem Beifahrersitz, hab den Straßengraben so im
rechten Augenwinkel, denk mir aber nichts weiter, bis mein Kopf an die
rechte Fensterscheibe knallt. Ich guck zum Hunter, der rudert wie blöde
mit dem Lenkrad rum, ich seh' das mittlerweile sehr rechtslastige Auto
schon im Straßengraben, hatte schon die Nummer vom Smeggie gewählt
und mir 'ne Erklärung ungefähr wie: "Du Kars'n..."
- "Was'n nu schon wieder?" -"Du, Deine Karre is' Schrott,
was soll'n mer'n jetz' mach'n?", zurechtgelegt, und just in diesem
Moment, als mir mein Gleichgewichtssinn mitteilen wollte, dass oben unten
und unten oben ist, hat's unser Helldriver of Doom einen gottverdammten
Millimeter vor der Angst gerade noch so gepackt, das Mobil wieder auf
die Straße zu bringen. Wunderbar! Ich hab dann ers' ma' ein' gebaut...(Du
willst nicht wirklich die Antwort wissen, die ich Dir am Telefon gegeben
hätte...ich hätte Dir schon geraten, selbst mit einem scharfen
Gegenstand Hand an Dich zu legen...denn wenn Du in meine Griffel gefallen
wärest...aufnageln und Pickel quetschen... - Smegma).
Die Finnen waren schon 'ne Stunde voraus, jetzt mussten wir nur noch den
Anschluss finden und alles is' wieder gut. Vor Hannover hatten wir sie
dann auch.
Ich
glaub, so gegen acht erreichten wir das FRONTLINE. Es schien alles so,
als ob die dort so recht keinen Bock hatten. Gegen zehn hat der Soundtyp
uns ein paar Mikros auf die Bühne geschmissen und fertig war der
Soundcheck. Ganze sieben zahlende Gäste waren anwesend. Wir trafen
unsere Kumpels von THE PLAGUE OF GENTLEMEN, also Steve und den Ex-Drummer,
und redeten über dies und das, Szene-News eben...
Meiner
Meinung nach spielten wir den beschissensten Gig der ganzen Tour. Kann
nur an den Umständen gelegen haben. GOD FORSAKEN dagegen waren wieder
mal schweinegut und machten gute Miene zum bösen Spiel.
Der
Grindhool beschloss dann, mit den Finnen durch Gent zu ziehen, d.h. in
Popper-Discos Stunk zu machen, indem man die Tussies von anderen anmacht,
auf 80er Mugge abgeht und Bürgersteige vollkotzt.
Nach dem TPOG-Joint zogen der Hunter und ich uns noch diverse Dinger rein
und haben uns in eine abstruse Welt zurückgezogen. Irgendwann kamen
die Finnen wieder und wir sind kollektiv umgefallen.
=
day off =
30.September 2002
Uns
ging's natürlich reichlich beschissen, wollten aber auf 'nen Stadtrundgang
nicht verzichten. Wir haben dann einen überaus coolen Plattenladen
(drei Etagen und sogar 'ne extra Spalte für DOOM) gefunden und uns
ganz gut eingedeckt. Noch 'ne Pizza reingeschoben und danach den ewig
langen Höllenritt nach Leipzig angetreten.
Ich
frönte meinem Hobby, sämtliche Biersorten der verschiedenen
Raststätten auszuprobieren, was sich später beinahe gerächt
hätte, da uns bei Erfurt die grünen Helferlein rauszogen. Ich
am Steuer, ich am Pusten und stolz blinkten vorbildliche 0.00 auf der
LCD-Anzeige. Schwein gehabt!
Gegen
ein Uhr nachts oder so, schlugen wir beim Fjep in Leipzig auf. Der Gute
hatte Nudeln aufgetischt und 'ne Palette Pilsator kalt gestellt. Bis morgens
liefen dann Fjeppos liebste Demos und uralte Videos, Mika (der Basser)
übersetzte Schwedisch auf Englisch und erklärte nebenbei noch
die Grammatikregeln der finnischen Sprache, die ich dann mit denen der
deutschen verglich. Früh um neun war dann Schicht.
Beim
Fjep.
GOD
FORSAKEN
GORILLA MONSOON
Unanbeatbar Schwarzenberg
01.Oktober 2002
Endlich
mal wieder geduscht ging's nach Schwarzenberg ins verdammte Gebirge. UNANBEATBAR
hieß die Kaschemme; wohl so 'n Ding wo 'n Haufen Viecher durch die
Kante rennen und es nur veganes Zeugs gibt...
Wir wurden aber aller Vorurteile Lügen gestraft, weil es nämlich
ein hammermäßiges Catering gab. Richtig warm, Aufläufe,
Pilze, Kartoffeln! War schon 'n Ding.
Gut
fünfzig Mann fanden sich ein, sind aber nicht grad ausgerastet, aber
war trotzdem sehr gut. Wir, GORILLA MONSOON, hatten auch unsere alte Form
wiedergefunden, soll heißen: Pure high-energy DoomCore, fette Riffs
und Nackenbrecher-Grooves.
GOD FORSAKEN waren mal wieder superb. Besonders "green maschine"
kam wieder sehr gut an. Es bildete sich sogar ein Moshpit, der immer mehr
an Größe zunahm.
Uns
kam später zu Gehör, dass der Drummer von GOD FORSAKEN am nächsten
Tag Geburtstag hat, also: Reinfeiern! Well, liebe Brüder und Schwestern,
was dann los war, spottet mal wieder jeglicher Beschreibung...
Es fing normal an: Tausendmal umarmt, die gegenseitige Liebe gestanden...es
ging über noch harmloses Headbanging zu alten Klassikern bis hin
zur totalen Zerlegung der Innenausstattung und endete logisch mit unausbleiblichem
Gedächtnisverlust.
Herrmann
the german is burstin' out!
Denim
and human leather!
GOD FORSAKEN
GORILLA MONSOON
WEED IN THE HEAD
Trial Neustadt/Orla
02.Oktober 2002
Unsere
Gastgeber in Schwarzenberg ließ das alles ziemlich kalt, man servierte
uns trotzdem ein fürstliches Breakfast. Danach ab nach Neustadt/Orla.
Darauf freuten wir uns besonders, weil wir unsere Rauchbrüder von
WEED IN THE HEAD treffen sollten und sich der Gunnar und der Steffen aus
Leipzig angesagt hatten (ebenfalls Brothers of Dope).
Die
Anlage war mal wieder richtig fett, so dass der Sound ordentlich gedrückt
hat. WITH eröffneten mit ihrem Psychedelic Doom perfekt die Runde.
Mit sehr viel Spielfreude zelebrierten sie ihr stellenweise ganz schön
SAINT VITUS-lastiges Set, was mir ja besonders gefällt.
Wir
waren mittlerweile so sehr im Tourleben drinnen, dass wir uns keine Gedanken
mehr über das Morgen oder gar Übermorgen machten. Wir lieferten
den bislang besten Gig ab, der Hunter hat sogar 'nen BH zugeworfen gekriegt,
is' mit dem Ding rumgeturnt und hat sich das ein oder andere Mal absolut
vergessen.
GOD
FORSAKEN zeigten mal wieder, dass sie zurecht Headliner sind
sie
rockten das Haus to the max. Die Meute ging ab wie Sau und alles war gut.
Die
Aftershow-Party war wieder schlimmer als bei LED ZEPPELIN in deren besten
Zeiten. Wir starteten das Spiel "Wer fickt das hässlichste Groupie?"
(zumindest platonisch)...das Gras tat sein Übriges, was dann in einer
"GORILLA FORSAKEN-JamSession endete, bis wir auf der Bühne umfielen
und einschliefen.
Weed
In The Head.
Noisepoint
crew; Katja, Fjep and Smeggi.
GOD
FORSAKEN
GORILLA MONSOON
AZ Dorftrottel Waldkirchen
03.Oktober 2002
Der
Morgen war nicht so cool, da irgendwelche Assi-Proll-Nazis ganz heldenhaft
versucht haben, unseren Hannu (GOD FORSAKEN) umzufahren. Später entdeckten
wir noch, dass ebensolche Herrschaften Dellen in unsere Karren getreten
haben. Wir bekamen aber schnell wieder gute Laune und fuhren sobald nach
Zschopau.
Dort
kehrten wir erstmal beim Tom, seines Zeichens Drummer von WEED IN THE
HEAD ein, und rauchten zur Begrüßung 'n schönes Tütchen.
Wir vertun uns bisschen die Zeit mit Biertrinken und cooler Mugge, danach
ging's in den AZ DORFTROTTEL (Das Konzert sollte ursprünglich im
HIGHPOINT zu Zschopau stattfinden, wurde aber kurzfristig nach Waldkirchen
verlegt. - Smegma).
Ein
Punkschuppen, wie leicht festzustellen war. So um die fünfzig Nasen
sind anwesend, die Atmosphäre ist gemütlich, entspannt, sowohl
auf als auch vor der Bühne. Beide Bands rockten routiniert ihr Zeugs
runter, aber mehr als Höflichkeitsapplaus war heute nich' drinne.
Danach
geht's wieder zum Tom. Es nehmen sogar ein paar Finnen den einen oder
anderen Zug, waren sie, bis auf Mika den Basser, doch bisher etwas skeptisch.
Es wird viel gelacht, wir schauen Videos von ENDLÖSUNG SCHNABELTASSE-Auftritten
an und schießen uns gemeinschaftlich ab...
Thomas
(W.I.T.H.) ..staring contest going on.
Bastards
in Zschopau.
- NOISEPOINT VI -
RODEO
QUEEN
GOD FORSAKEN
GORILLA MONSOON
KHALE
Eastclub
Bischofswerda
04.Oktober 2002
Der
Heimat so nah zu sein, ist schon ein komisches Gefühl. Wir sind zwar
gerade mal eine Woche unterwegs, aber wenn man jeden Tag inner anderen
Stadt ist, kommt's einem so vor, als ob es ein Monat wär'.
Auf alle Fälle is' es ein sehr cooles Gefühl, im Backstage rumzuhängen,
mit dem Bewusstsein, dass hier so illustre Größen wie NEVERMORE,
MORGANA LEFAY, CROWBAR, EYEHATEGOD oder SPEARHEAD (Kriegst Du das bezahlt,
Du Schleimbeutel? - Smegma) sich schon abgeschossen haben.
Heute
zocken noch KHALE und RODEO QUEEN mit, die wir beide bis dahin noch nicht
persönlich kannten. Erstere bringen gleich mal ihren ganzen Fanclub
mit und eigenen Techniker und bleiben auch die ganze Zeit unter sich,
was nicht weiter stört. Nachdem sie nun 'nen extra Soundcheck gemacht
haben, gibt's noch Streit wegen der Reihenfolge (Falsch! Das war genau
umgekehrt! - Smegma), für so was hab ich ja überhaupt keine
Nerven...so wie's auf'm Flyer steht und Punkt. Wir spielen vor GOD FORSAKEN,
der Rest is' uns Wurscht...draußen steht "GORILLA MONSOON u.a."
dran...wir bauen ers' ma' ein'...
Dann
endlich Mugge, KHALE machen ziemlich NuMetal, is' so schlecht nich', der
Sänger holt's aber auch ganz schön 'raus.
Danach
wir; ich bin ganz schön aufgeregt, wir machen aber trotzdem einen
ganz Guten, glaub ich. Jedenfalls seh' ich Haare fliegen (von oben nach
unten) und das ist immer gut. Der Sound war der beste on Tour - es hat
absolut Laune gemacht.
GOD
FORSAKEN sehr professionell und cool again, dann musst ich erst mal was
erledigen gehen...den Hunter, Grindhool und mich haben nämlich unsere
Mädels besucht, was sogleich ausgenutzt wurde...
Eine
Tüte später (Hä? Was is'n das für ein Zeitmaß?
Wird die Länge des Aktes jetzt schon in Tüten gemessen? Fast
hätt' ich gesagt, Drumster, Du alter Prahler...aber das versteh ich
nicht... - Smegma, eine Tüte nach dem Akt! - drumster) zieh ich mir
völligst entspannt die RODEO QUEEN 'rein und find's schweinegeil.
Rotzen ohne Pause ein Ding nach dem anderen in die Meute - mit denen müssen
wir mehr machen, denk' ich mir.
Später
hatten wir noch sehr unterhaltsame Stunden mit den QUEENS. Dazu kam noch
'ne Pulle Grasowka, der favorite booth of GORILLA MONSOON, den Hannu von
einem extra aus Polen angereisten Kumpel bekam. Jedenfalls verdampfte
genug Kraut und Alk floss in Strömen, der RODEO QUEEN-Drummer Jaru
gab eine Story nach der anderen zum Besten, Smeggi pranzte mit fäkal-finnisch...und
der Hunter wachte wieder mal unterm Tisch auf...
GOD FORSAKEN
GORILLA MONSOON
JFZ
"Der Club" Haldensleben
05.Oktober 2002
Die
Stimmung war, wie sie so an letzten Tagen eben ist - schwermütig.
Uns hätte man mittlerweile locker noch ein ganzes Jahr durch die
Weltgeschichte schicken können, so eingespielt waren wir: Ankommen,
das mit der Kohle prüfen, Bier aufmachen, aufgebaut, Sound gecheckt,
geraucht.
Die
Bude war ein gemütlicher Jugendklub mit Skater-Saal daneben, das
Publikum sah sehr nach Rock'n'Roll aus, 's konnte also nicht's schief
gehen.
Mika
(voc) kündigte uns als neue Hoffnung aus Schweden an und ab ging's.
Der Sound war nicht besonders, aber ansonsten war alles wunderbar. The
Audience war etwas schüchtern aber ok.
GOD
FORSAKEN wurden vom Hunter als brasilianische Newcomer angekündigt,
auch sie hatten keinen besonderen Sound. Bei "green maschine"
schrieen wir alle zusammen in die Mikros, machten noch das eine oder andere
Späßchen und dann war's das...
Wir
begossen alles in einer nebenstehenden Kneipe zünftigst.
Einer hätte fast die Hässlichstes-Groupie-Wette gewonnen, der
Hunter machte Psychoanalyse mit dem Sozi vom Klub und die Finnen und ich
einen Plan, wie wir die Weltherrschaft erlangen werden.
Zurück im Haus mussten wir natürlich den Skater-Saal ausprobieren,
was einige sehr spektakuläre Stürze mit sich brachte.
Am
nächsten Tag erschreckten wir noch mal die Bürger mit unserer
Anwesenheit im Burgerhaus. Und dann die Verabschiedung, war schon nicht
so einfach, auf Bühnen gemeinsam schlafen schweißt eben zusammen.
Auf alle Fälle war's nicht das letzte Mal.
Drumster

Nachwort
Ja,
für mich war's eher nur ein sporadischer Besuch auf einigen Stationen
der Tour. Einige Locations mehr hätte ich gern mitgenommen, was sich
aber aufgrund meiner Brötchenbäckerei nicht machen ließ.
Obwohl
die Tour in Hinsicht auf Besucher nicht wirklich erfolgreich war, nur
beim Gig in Bischofswerda war's richtig voll, schien sich die Sache bis
auf ein paar Euro nasse rentiert zu haben. Zwei dick befreundete Bands,
viele Abschiedstränen und dicke Eier vielleicht...
Den
nächsten Abend verbrachten GOD FORSAKEN auf ihrer Heimreise in Hamburg.
Danke dafür an Jasmin von SUFFERAGE, die den Finnen das Nachtleben
in der Puff-Stadt näher brachte, was aus den schüchternen, doch
aber ein wenig aufgetauten Finnen schon fast wahre Tiere machte.
Ein
Dank gilt hierbei noch einmal allen Klubs und deren Personal und den mitspielenden
Bands.
Smegma
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